Deshalb ist es auch für Männer wichtig, sich um die Gesundheit ihres Körpers zu kümmern.
➡️ Buben ab 9: HPV-Impfung ➡️ 2 x jährlich Muttermale selbst untersuchen ➡️ ab 20: 1 x Monat Hoden abtasten ➡️ ab 40: Gesundenuntersuchung ➡️ ab 45: Prostatauntersuchung ➡️ ab 50: Dickdarmuntersuchung
Zwei frisch gedruckte Bücher mit Hardcover oder ein überformatiger Bildband über die norwegische Schroffküste, eine Nächtigung im Doppelzimmer am Neusiedler See (die zweite Person nicht eingerechnet), eine Tasche voll Gemüse und Käse vom Bioladen ums Eck, ein fancy-schmancy (aber nicht zu exklusives) Abendessen oder zwei Business Lunches in der Innenstadt, sechs DVDs aktueller Filme oder neun Streams vom VOD-Club, oder eine Hodenentfernung, alles für jeweils 46,96 Euro erhältlich. Die geht übrigens ähnlich schnell wie ein Einkauf dieser schönen Dinge. Also für mich jedenfalls. Damals, vor fünf Jahren.
Warum ist immer wieder aufstehen so wichtig, auch wenn wir noch so oft auf die Nase fallen? Mit dem Psychoonkologen Alf von Kries habe ich über Männlichkeit, Kontrollverlust, Fremdbestimmung und Scheitern gesprochen, sowie welche Bewältigungsstrategien sich auf dem Weg zur Selbstwirksamkeit anbieten – jetzt online im Kurvenkratzer-Call „Ein Fenster in die Psychoonkologie“ von InfluCancer auf Facebook und YouTube! 🙌
Jedes Mal, wenn ich das E-Mail vom Labor im Posteingang sehe, bleibe ich stehen und es sticht mir im Magen. Es fühlt sich an, als hörte das Herz auf zu schlagen, für genau jene Zeit, in der ich die Nachricht öffne, auf den Anhang klicke, den Code zum Anzeigen des Dokuments eingebe und dann über die Zeilen mit meinen Blutwerten husche. Wo ist ein Sternchen? Welcher Wert ist ein Ausreißer? Sind die Tumormarker innerhalb des Normbereichs? Für wenige Sekunden befinde ich mich zwischen der Zeit, am brüchigen Grat ganz oben am Berg, an der Grenze von Gesundsein und Kranksein. Genau dort, wo der Fall weit wäre, tief hinunter ginge ins Tal, ein Sturz, der leider nur selten überlebt wird. Glücklicherweise gibt es Hilfe, aber eben nicht für jeden Menschen. Deshalb ist die Angst allgegenwärtig. Werde ich wieder fallen? Wenn ich lese, dass alles in Ordnung ist, schlägt mein Herz weiter und ich löse mich aus der Erstarrung.
Von einem zeitgemäßen Männerbild sind wir noch meilenweit entfernt
Der Mann muss stark sein, Ernährer der Familie, Stammhalter. Er muss jemand sein, der bleibende Werte schafft, die über unzählige Generationen weitergereicht werden müssen. Anpacken muss er können, muss potent sein, muss seine Herrschernatur herausstreichen können, muss zeigen, dass ihm gottgegeben alles andere untertan ist. Der Mann muss ganz schön viel, aber muss er all diesen Erwartungen wirklich gerecht werden?
Mit meiner Krebserkrankung habe ich am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gesundsein und Kranksein ist. Weil ich davor gelebt habe, als wäre ich unsterblich, ist es mir heute am Weltmännertag ein besonderes Anliegen, an die Männergesundheit zu erinnern.
Etwa 39.000 Österreicher_innen erkranken jedes Jahr an Krebs und knapp über 330.000 Menschen lebten Ende 2014 mit einer Krebserkrankung. Die Überlebensrate ist seit 1994 von 48 auf 61 Prozent gestiegen, was einerseits wirksameren Behandlungsmethoden zu verdanken ist, andererseits aber auch an der früheren Erkennung bösartiger Krebserkrankungen liegt. (Quelle: Statistik Austria, über derStandard.at)
Ich wage zu behaupten, dass Frauen gewohnt sind, auf Veränderungen in ihrem Körper zu achten und sich regelmäßig die Brust abtasten. Genauso sind auch Männer gefragt, sich entsprechend um ihren Körper und um die persönliche Krebsvorsorge zu kümmern. Das heißt, dass sich jeder Mann ab dem 20. Lebensjahr ein Mal im Monat die Hoden abtasten und ab 45 die Prostatavorsorge ernst nehmen sollte.
Ich beim The Distinguished Gentleman’s Ride Vienna 2019 mit dem Gründer Alexander Kurys. Foto: Georg Aufreiter/motographer.at
Also, Männer, bedenkt: Sprüche wie »Ein Indianer kennt keinen Schmerz« und »Sei kein Weichei, du bist ein Mann!« sind überholt, weil es kein Schwächeeingeständnis ist, als Mann über die eigene Gesundheit und die damit verbundenen Gefühle zu sprechen.