Ode an die Angst, die lebensrettend ist

Jedes Mal, wenn ich das E-Mail vom Labor im Posteingang sehe, bleibe ich stehen und es sticht mir im Magen. Es fühlt sich an, als hörte das Herz auf zu schlagen, für genau jene Zeit, in der ich die Nachricht öffne, auf den Anhang klicke, den Code zum Anzeigen des Dokuments eingebe und dann über die Zeilen mit meinen Blutwerten husche. Wo ist ein Sternchen? Welcher Wert ist ein Ausreißer? Sind die Tumormarker innerhalb des Normbereichs? Für wenige Sekunden befinde ich mich zwischen der Zeit, am brüchigen Grat ganz oben am Berg, an der Grenze von Gesundsein und Kranksein. Genau dort, wo der Fall weit wäre, tief hinunter ginge ins Tal, ein Sturz, der leider nur selten überlebt wird. Glücklicherweise gibt es Hilfe, aber eben nicht für jeden Menschen. Deshalb ist die Angst allgegenwärtig. Werde ich wieder fallen? Wenn ich lese, dass alles in Ordnung ist, schlägt mein Herz weiter und ich löse mich aus der Erstarrung.

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Auf einem Gipfel, Niederösterreich 2019.