Herrenzimmer – jetzt auch als Podcast

Über zwei Jahre moderiere ich das „Herrenzimmer – die Online-Patientengruppe für Männer mit Krebs“ nun schon für die Österreichische Krebshilfe, und oft kam die Frage, ob wir es auch aufzeichnen (leider nein, wegen Persönlichkeits- und Datenschutz).

Aber, Obacht: Jetzt endlich sind die Themen, die wir immer ein Mal im Monat live besprechen auch in ansprechender Form als Podcast zum Anhören da: „Das Herrenzimmer – der Männerpodcast der Krebshilfe“.

Hier und überall, wo es Podcasts gibt. Alle zwei Wochen neu. Folge 1 ist heute erschienen: Auch Männer haben Krebs!

Danke Martina Löwe, Paulin Paloma, Felix Kirsch und Big5health. 🙌

9 % mehr Neuerkrankungen an Krebs bis 2030

Nochmal Krebsdaten, dieses Mal von der Pressekonferenz des Österreichischen Krebsreports 2023.

Es wird geschätzt, dass von 2020 bis 2030 die Neuerkrankungsrate (Inzidenz) um 9,16 % steigt, von 0,48 % auf 0,53 % bezogen auf die österreichische Bevölkerung. Der Anteil an Krebspatienten:innen (Prävalenz) soll um 12,95 % steigen von 4,33 % auf 4,89 %. Gründe: längere Lebenserwartung, frühere Diagnosen, bessere Therapien. Es werden personelle Engpässe erwartet.

Außerdem wird auf das Problem des Einkommensverlusts nach einer Krebsdiagnose aufmerksam gemacht: 10 % der von der Österreichischen Krebshilfe betreuten Krebspatient:innen seien von Armut betroffen. Deshalb brauche es einen automatischen Kündigungsschutz und öffentliche Finanzierung psychoonkologischer Unterstützung.

Quellen: STATISTIK AUSTRIA Monika Hackl, Österreichische Krebshilfe Doris Kiefhaber

Die Krux mit den Krebszahlen

Statistik ist geduldig. Vor allem, wenn die Zahlen zwar an sich korrekt sind, aber trotzdem nicht der Realität entsprechen. Wie es dazu kommen kann und warum wir international nicht 80 % mehr an Krebs erkrankte unter 50-Jährige haben, steht in meiner Analyse für Perspective Daily.

Krebs bei jungen Menschen? Wie eine missverstandene Studie verunsichert
Die Zahl der Krebsfälle bei unter 50-jährigen Menschen ist laut einer viel zitierten neuen Studie seit 1990 um 80% gestiegen. Doch die Studie sagt etwas anderes. Worum es wirklich geht und wo viele Medien versagt haben.

Illustration: Frauke Berger

Herzlichen Dank an Chris Vielhaus für die Einladung und Redaktion!

All in 2024

Neuanfänge haben ja einen Zauber inne. Wird zumindest gesagt. Spürst du ihn schon? Wenn nicht, kommt’s vielleicht bald. Ich merke ihn jedenfalls schon. Achtung, das wird jetzt ein bisschen lang. 😉

Ich bin nämlich seit 1.1.2024 all in. Also 100-prozentig selbstständig. Yeah, endlich habe ich den Schritt gewagt. Bissl stolz bin ich drauf. In der aktuellen Phase (mein Steuerberater sagt „auf dem Weg in eine Wirtschaftskrise“ dazu) klopfe ich mir, gerade wegen meines übergroßen Sicherheitsbedürfnisses, ein wenig selbst auf die Schulter.

Was mache ich? Journalismus, Moderationen, Vorträge. Ich moderiere Patientengruppen für Männer mit Krebs, und zwar

Danke Krebshilfe Wien, Österreichische Krebshilfe und Hamburger Krebsgesellschaft! Wenn du mir auf Social Media folgst, weißt du das mit dem Online-Männertreff vielleicht schon.

Ich halte Vorträge für betriebliche Gesundheitsförderung in Unternehmen zu den Themen

In ein paar Unternehmen war ich schon: Sanofi-AventisEurop Assistance(München), AUDI (Ingolstadt), LiSEC. Dieses Jahr geht’s richtig los. Termine sind derzeit in Wien (3 x), Waidhofen/Ybbs (2 x), KufsteinSalzburg gebucht, und viele weitere folgen hoffentlich.

Kennst du ein passendes Unternehmen? Ich freue mich, wenn du mir einen Kontakt herstellst.

Drittens meine journalistische ArbeitNachdem es 2023 eher ruhig war, werde ich heuer wieder mehr Artikel schreiben (in Kürze erscheint in Perspective Dailydie Analyse einer etwas schrägen Krebsdaten-Studie). Und ich gehe dem Thema männliche Bewältigung von Krebs* auf den Grund:

  • Was hilft?
  • Was hilft nicht?
  • Und wie könnte es besser sein?

Die Rechercheergebnisse wirst du als Podcast hören und in einem eigenen Newsletter lesen.

Warum das Ganze? Warum gehe ich nicht ganz einfach in die Unternehmensberatung zurück? Da würde doch das Bedürfnis nach finanzieller Absicherung gestillt. Ja, aber: Ich habe in den vergangenen Jahren gesehen, welchen Impact es hat, als Mann offen über Krankheit zu sprechen.

  • Weil Männer in unserer Gesellschaft immer noch glauben, sie müssten die Starken sein.
  • Weil Gefühle mit Floskeln („Wird wieder“, „Muss gehen“, „Halb so schlimm“ etc.) niedergebügelt werden.
  • Weil mir jene, für die ich das mache, sagen, dass es hilft und sie sich weniger allein fühlen

Das war’s für heute mit den Neuigkeiten.

Wenn dir das alles zusagt, freue ich mich unglaublich, wenn du mich mit deinen Kontakten verbindest, meine Arbeit im persönlichen Gespräch erwähnst und natürlich, wenn du mir auf LinkedInInstagramFacebook folgst. Ein mega Dankeschön!

Bis bald und hab es fein! 🤗
Alexander

PS: Ab 31.1. kannst du dich schon mal auf meine Stimme „einhören“. Da erscheint nämlich die erste Folge des Herrenzimmer-Podcasts, den ich gemeinsam mit Martina Löwe (Österreichische Krebshilfe) moderiere.

* Das Männerkrebs-Projekt ist gefördert durch die Wirtschaftsagentur Wien. Ein Fonds der Stadt Wien. Realisiert in redaktioneller Unabhängigkeit.

Gruppenangebote für an Krebs erkrankte Männer

Lange habe ich eine Liste von Selbsthilfegruppen für an Krebs erkrankte Männer in Österreich gesucht und keine gefunden. Deshalb habe ich eine gemacht: Selbsthilfegruppen für an Krebs erkrankte Männer in Österreich.

Zwei Männer greifen einander am Unterarm um sich gegenseitig zu helfen.
Foto: Pexels/Kamaji Ogino

Herzlichen Dank allen Ansprechpartner:innen bei den Dachverbänden der Selbsthilfe in Österreich, den Landesverbänden der Österreichischen Krebshilfe und bei den Selbsthilfegruppen für die zahlreichen Infos. 💜

Eine Impfung, die vor Krebs schützt?

Heute in DIEVERPEILTE erschienen, ein Frage-Antwort-Artikel zu HPV, den humanen Papillomviren – krebsauslösende Viren, gegen die es eine vorbeugende Impfung gibt mit nachgewiesenem Impfschutz.

Screenshot: DIEVERPEILTE, Illustration: Meta Bronski

Der Mann und die Gesundheit

Für die aktuelle Ausgabe des „Inklusiv“-Magazins des ÖZIV-Bundesverbands für Menschen mit Behinderungen habe ich mir die durchaus komplizierte Beziehung der Männer mit ihrer Gesundheit angesehen.

Vielen Dank an Cornelia Feiertag und Hansjörg Nagelschmidt!

Krebsmortalität sinkt

Gestern ist eine italienische Studie erschienen, wonach die Sterblichkeit bei Krebs EU-weit rückläufig ist. Der ORF hat mich dazu als ehemaligen Krebspatienten und heutigen Moderator von Selbsthilfegruppen interviewt. Vielen Dank an Christian Hoffmann für den schönen Beitrag!

ORF ZiB 2 am 12.04.2023 (noch bis 19.04. in der TVthek abrufbar)

Auch gestern ist eine britische Langzeitstudie erschienen, die zeigt, dass eine zurückhaltendere Prostatakrebs-Therapie keine höhere Sterblichkeit zur Folge hat. Der Weg beim Niedrigrisiko-Prostatakarzinom geht also in Richtung aktive Überwachung statt Operation und Bestrahlung.

Warum wird Krebs eigentlich tabuisiert?

Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt mich diese Frage. Nicht nur rational, sondern auch mit Ärger, Wut und Unverständnis. Das kann doch nicht euer Ernst sein, eine Krankheit, die so stark mit dem Menschsein verbunden ist, die so natürlich ist, vollkommen auszuklammern. Ist aber so. Das zu akzeptieren fällt schwer, und deshalb versuche ich immer wieder hinter das Mysterium „Tabu Krebs“ zu steigen. Zum Weltkrebstag am 4.2. ist dazu eine Analyse in der österreichischen Wochenzeitung DIE FURCHE von mir erschienen:

(Paywall) Weltkrebstag: Über Krebs spricht man nicht
Über Krebs zu sprechen, fällt schwer. Dabei ist die Krankheit längst nicht mehr so tödlich wie einst. Eine Analyse zum Weltkrebstag am 4. Februar.

Es geht darin um den geschichtlichen Zusammenhang der Tabuisierung potenziell todbringender Krankheiten wie Krebs und um den heutigen Umgang mit dem Tabu, vor allem bei Männern, die tendenziell im Vergleich zu Frauen „sehr gerne“ tabuisieren.

Foto: Pexels/Tima Miroshnichenko

Danke Jana Reininger, Leiterin des Ressorts Gesellschaft/Bildung/Ethik, für die Offenheit für dieses Thema.

Stell dir vor, du hast Krebs

Was für eine crazy Aufforderung? Ja, vielleicht. Aber kein so schlechtes Gedankenexperiment, um sich in die Perspektive eines an Krebs erkrankten Menschen zu versetzen. Jedenfalls beginnt mit diesen Worten mein Gastbeitrag für das VERPEILT-Magazin, und ich gehe darin der Frage nach, warum wir allgemein eher nicht so gern über Krebs reden.

Screenshot dieverpeilte.de

Danke Sofia Kröplin für die Einladung und die Gelegenheit, für euch über Krebs zu schreiben. 🙏