Warum wird Krebs eigentlich tabuisiert?

Seit mehr als fünf Jahren beschäftigt mich diese Frage. Nicht nur rational, sondern auch mit Ärger, Wut und Unverständnis. Das kann doch nicht euer Ernst sein, eine Krankheit, die so stark mit dem Menschsein verbunden ist, die so natürlich ist, vollkommen auszuklammern. Ist aber so. Das zu akzeptieren fällt schwer, und deshalb versuche ich immer wieder hinter das Mysterium „Tabu Krebs“ zu steigen. Zum Weltkrebstag am 4.2. ist dazu eine Analyse in der österreichischen Wochenzeitung DIE FURCHE von mir erschienen:

(Paywall) Weltkrebstag: Über Krebs spricht man nicht
Über Krebs zu sprechen, fällt schwer. Dabei ist die Krankheit längst nicht mehr so tödlich wie einst. Eine Analyse zum Weltkrebstag am 4. Februar.

Es geht darin um den geschichtlichen Zusammenhang der Tabuisierung potenziell todbringender Krankheiten wie Krebs und um den heutigen Umgang mit dem Tabu, vor allem bei Männern, die tendenziell im Vergleich zu Frauen „sehr gerne“ tabuisieren.

Foto: Pexels/Tima Miroshnichenko

Danke Jana Reininger, Leiterin des Ressorts Gesellschaft/Bildung/Ethik, für die Offenheit für dieses Thema.

Mutmacher

Wie gehen Männer mit Krebs um? Heute präsentieren Krebshilfe-Geschäftsführerin Martina Löwe, Fotografin Sabine Hauswirth und Krimiautor Thomas Raab das MUTMACHER-Buch mit 12 Krebspatienten, die über Krebs reden, als wärs fast die normalste aller Sachen im Leben. Und ja, ich bin einer der zwölf. 🏄

Thomas Raab, Österreichische Krebshilfe, Österreichische Gesellschaft für Urologie (Hg.). Mutmacher. Den Krebs mutig zum Thema machen. echomedia buchverlag. 128 Seiten. 25,60 Euro. 

Überall, wo es Bücher gibt. 📚

Foto: Sabine Hauswirth

Schnelle Hilfe bei Krebs

Dieser Listicle war mir die längste Zeit ein besonderes Anliegen. Denn ich wollte schon lange eine lange Liste aller Anlaufstellen und Notrufnummern zusammenstellen, die es braucht, wenn jemand an Krebs erkrankt. Hier Bitteschön:

Anlaufstellen
Ich habe Krebs. Und wo gibt’s jetzt Hilfe?

Eine Krebsdiagnose fällt oft aus heiterem Himmel. Die Wenigsten sind vorbereitet. Schnelle Hilfe ist jetzt angesagt. Wo bekomme ich Hilfe? Mit welcher Unterstützung kann ich rechnen? Und wen rufe ich an, wenn ich nicht mehr weiter weiß?

Foto: Pexels/Andrea Piacquadio

Weltkrebstag 2022

Was ich am Weltkrebstag mache? 🤪

Ein word rap: radioaktive Zuckerlösung, in der Röhre sein, letzte Untersuchung, fünftes Jahr nach der Therapie, und ein Blutbefund als wär nie was gewesen. Was ich damit im Detail meine gibt’s in meinem Blogbeitrag auf InfluCancer zu lesen: „Der Weltkrebstag für einen Krebspatienten“.

Außerdem: Auf ZEIT ONLINE gibt’s im Ressort Arbeit etwas über mich zu lesen. Es geht um den Stellenwert von Arbeit während einer Krebserkrankung. Ich danke Redakteurin Jana Baurmann für den schönen Artikel, den sie aus unserem Gespräch kreiert hat: Leben mit Krebs – „Den Krebs zu verheimlichen hätte nicht funktioniert“ (Paywall)

Also, liebe Leute, heut ist Weltkrebstag. Was bedeutet das? Einerseits an all jene zu denken, die aktuell akut oder chronisch von Krebs betroffen sind. Könnt ihr für sie da sein? Lasst sie wissen, dass ihr an sie denkt. 

Und für euch persönlich bedeutet der Weltkrebstag: Kümmert euch um Krebsvorsorge. Macht die Früherkennung! 😷

Fokusmonat Männergesundheit

Männer dieser Welt, lasst euch Blut abnehmen, lasst euren Stuhl untersuchen, lasst euch die Prostata abtasten und check your balls. Der November ist traditionell der Fokusmonat Männergesundheit, nicht zuletzt wegen der #Movember-Aktion. 👨

Und weil es mir darum geht, Männer zu Krebsvorsorge und Früherkennung zu motivieren und ganz grundlegend für ein gesundes Körperbewusstsein zu sensibilisieren, gibt’s in diesem November 2021 einiges zu tun:

💪 3.11. Weltmännertag
💪 10.11. Selbsthilfegruppe für Männer mit Krebs, Krebshilfe Wien, Details auf www.krebshilfe-wien.at oder www.alexandergreiner.com/maennergruppe 
💪 17.11. „Herrenzimmer“ 1. Online-Selbsthilfegruppe für Männer mit Krebs, Österreichische Krebshilfe, Details auf www.krebshilfe.net und @loosetie_krebshilfe
💪 19.11. Internationaler Männertag
💪 23.11. „Pink Ribbon meets Loose Tie“, Online-Breakfast Deloitte Österreich, Event für Mitarbeiter:innen
💪 24.11. Ich spreche mit Miriam M. Mottl in ihrem Podcast „Eros und Psyche“ über das Tabuthema Krebs, www.herzensdialoge.de/podcast und @eros_und_psyche
💪 25.11. spEAkers corner SPEZIAL „Männerkrebs“, Europ Assistance Deutschland, Online-Event für Mitarbeiter:innen

Ich wünsch euch alles Gute und bleibt gesund! 🙏🤗

📸 Kurvenkratzer/Lena Horvath

Fällt es dir leicht, deinen Wünschen zu folgen?

Mein bester Freund war lange auf Großbaustellen unterwegs. Wenn ich bei einer seiner inoffiziellen Baustellenführungen dabei war, sah ich sein Strahlen, wenn er von komplizierten Bauprozessen und dem Überwinden unvorhergesehener Hindernisse sprach. Er war in seinem Element. Auch mich begeisterte er damit, wie aus einer schlichten Zeichnung Bauwerke wie ein Hauptbahnhof entstehen. 

Dann wechselte er Firma und Rolle. Aus dem Projektmanagment zur Projektplanung – vor der Ausführung. Er hatte nur noch wenige Wochen, mal zwei, mal weniger, mit einem Projekt zu tun. Bagger sah er nicht mehr, frischen Beton roch er nie. Oft sprach er darüber, dass die Arbeit langweilig ist. Warum er trotzdem dabei blieb, weiß ich nicht, aber es gibt sicher viele nachvollziehbare Gründe. 

Diesen Sommer konnte er nicht mehr arbeiten. Es kam zwar nicht vom einen auf den anderen Tag, aber doch irgendwie abrupt. Besuch bei der Arbeitspsychologin. Krankschreibung. Er fragte sich, was er eigentlich hier tut und warum es ihm keinen Spaß macht und was ihm eigentlich Spaß macht. 

Diese Woche hat er seine neue Stelle angetreten. In der gleichen Firma, jetzt wieder im ausführenden Bereich, auf der Baustelle. Ich hab heute Vormittag davon erfahren und ich freu mich so unglaublich. 

Wie er seine Entscheidung exakt begründet hat, weiß ich nicht, und eigentlich ist es egal. Worauf es ankommt ist, dass wir uns fragen, wie wir die Zeit unseres Lebens verbringen wollen. Und da die Arbeitszeit nun mal ein Drittel der wachen Lebenszeit ausmacht, wär es gut, einer Tätigkeit nachzugehen, die dich mit Freude erfüllt. 

Um diese Schritte zu setzen, erfordert es Mut. Diesen Mut wünsche ich euch. Genau das ist selbstbestimmtes Leben. 🔥

Und jetzt die Herbst-News

Moment, ich bind‘ mir nur noch schnell die Schuhe, weil jetzt kommen die auf Instagram angekündigten Neuigkeiten. 

Sommer 2021 im Gesäuse (Foto: Stephan Bründlmayer)

+++ News +++

1. Die Leondinger Akademie für Literatur ist für mich leider schon wieder zu Ende. So schnell vergehen 9 Monate. Hab ich was gelernt? Ja. Sehr viel. Aber auch, dass ich erst mal ein paar Wochen mit meinem Buchprojekt pausiere. 

2. Bin jetzt einer von 18 Teilnehmer:innen des 3-monatigen Lehrgangs „Masterclass Journalistische Innovation 2021“ vom fjum, dem Forum für Journalismus und Medien. Und ich freu mich schon sehr auf die Arbeit mit den Kolleg:innen. 

3. Ich werde in den nächsten Monaten mehr Zeit im Kurvenkratzer-Büro verbringen und neben der redaktionellen Tätigkeit im Onlinemagazin (www.kurvenkratzer.at/magazin) an einem ganz besonderen Print-Projekt werkeln (psst, noch geheim). 

4. Mein Chor d’accord wien probt wieder, nämlich für ein südamerikanisches Kooperationsprojekt (mit zwei weiteren Chören, und einer kleinen Band – merkt euch schon mal den 16.10. vor). Und: Ich bin jetzt zum Stimmführer im Bass ernannt worden. 

5. Sowie, ganz frisch: Ich werde ab 6. Oktober 2021 die Männergruppe der Krebshilfe Wien (Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Männer) moderieren. Treffpunkt ist monatlich jeweils Mittwoch um 17:30 in der Treustraße 35-43/4.Stiege/5.OG, 1200 Wien. Anmeldung ➡️ Schreib mir ein E-Mail

+++ News +++

Jaja, alles neu macht der Herbst. 🍃🍂🍁

Psychische Gesundheit

Ich bin froh, dass wir alle so brav zur Psychotherapie gehen, wie wir regelmäßig unsere Zähne kontrollieren lassen. Oh. Moment mal. 😉 

Für eine kleine Chronologie meiner psychischen Gesundheitsentwicklung bitte auf dem InfluCancer-Blog weiterlesen …

(Und in Ermangelung der Kommentarfunktion auf dem anderen Blog gerne hier drunterkommentieren, wie ihr zu psychischer Gesundheit steht.)

Dieses Foto ist 2014 in Neuseeland entstanden. Wo genau, weiß ich leider nicht mehr. Aber schön wars dort. 😊

Wegschauen hilft nicht.

Deshalb ist es auch für Männer wichtig, sich um die Gesundheit ihres Körpers zu kümmern. 

➡️ Buben ab 9: HPV-Impfung
➡️ 2 x jährlich Muttermale selbst untersuchen
➡️ ab 20: 1 x Monat Hoden abtasten
➡️ ab 40: Gesundenuntersuchung 
➡️ ab 45: Prostatauntersuchung
➡️ ab 50: Dickdarmuntersuchung

Danke an Loose Tie (Österreichische Krebshilfe) und Fotografin Sabine Hauswirth für die coole Kampagne. 

Früherkennung hilft Leben retten. Eure Lieben werden es auch danken! 💪❤️👍

46,96 Euro

Zwei frisch gedruckte Bücher mit Hardcover oder ein überformatiger Bildband über die norwegische Schroffküste, eine Nächtigung im Doppelzimmer am Neusiedler See (die zweite Person nicht eingerechnet), eine Tasche voll Gemüse und Käse vom Bioladen ums Eck, ein fancy-schmancy (aber nicht zu exklusives) Abendessen oder zwei Business Lunches in der Innenstadt, sechs DVDs aktueller Filme oder neun Streams vom VOD-Club, oder eine Hodenentfernung, alles für jeweils 46,96 Euro erhältlich. Die geht übrigens ähnlich schnell wie ein Einkauf dieser schönen Dinge. Also für mich jedenfalls. Damals, vor fünf Jahren.

Weiterlesen in meinem Krebsblog auf InfluCancer.com.

In Neuseeland 2014 am Berg, als noch beide Hoden drin waren.